Wie, es geht um Menschen? Es geht um KPI! Was sonst?!

KPI! Darum ging es doch bisher immer. Und machen wir uns nichts vor: Am Ende geht es auch heute noch darum. Doch erstens erreichen wir diese mit Menschen und zweitens können wir noch mehr erreichen mit dem Prinzip „Wa(h)re Empathie“.

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Da ist Melanie. Ihre Topverkäuferin. Seit Monaten versucht sie, mit dem Geschäftsführer eines Unternehmens ins Gespräch zu kommen, mit dem Sie gerne eine nachhaltige Geschäftsbeziehung aufbauen möchten. Wieder einmal versucht sie zu ihm durchzudringen, und beim ergebnislosen Warten im Sekretariatszimmer erfährt sie fast beiläufig, dass eben dieser Geschäftsführer, als Vater eines chronisch kranken Sohnes, dankbar um Briefmarken ist, damit seinem Kind wenigstens dieser einzige Wunsch, den der Kleine noch hat, erfüllt wird: In das Guinnessbuch der Rekorde zu kommen.

Melanie fährt direkt in ihr Unternehmen zurück und geht ohne Umweg zur Poststelle. Sie spricht mit dem gesamten Kollegium, das für die Eingangspost zuständig ist. Sie erzählt die gerade erlebte Geschichte und schnell sind sich alle einig: Ab sofort heben wir alle Umschläge der Briefpost auf.

In der heutigen Zeit nicht wirklich leicht, da der klassische Brief per Post doch immer mehr abnimmt und die Frankiermaschine vielerorts die herkömmliche Briefmarke abgelöst hat. Dennoch, es ist einen Versuch wert, entscheidet Melanie und motiviert nochmals die Mitarbeitenden, gemeinsam alles für dieses eine große Ziel zu tun.

Ein gemeinsames Ziel – und alle beteiligen sich

Ein großes Ziel und alle können sich daran beteiligen. Jede und Jeder auf seine Weise. Auf die Art, die zu jeder einzelnen Person passt. Da ist Brigitte, die ganz gewissenhaft und in aller Vorsicht die Briefmarken fein säuberlich vom Umschlag ablöst. Da ist Klaus, der gleich sein großes Netzwerk in Bewegung setzt und die Menschen mit einer berührenden Geschichte optimistisch motiviert. Bernd empfindet viel Mitgefühl mit dem Vater des kranken Jungen und unterstützt überall da, wo er kann und Hilfe gefragt ist. Und Angelika hat das Ziel schon im Auge und fordert alle auf, nicht nur die Briefumschläge im Unternehmen zu sammeln, sondern doch auch die von zu Hause mitzubringen und am besten noch die der Nachbarn.

Zwei Wochen später ist tatsächlich schon eine beträchtliche Anzahl an Briefmarken zusammengekommen und Melanie bringt diesem Geschäftspartner, ohne Termin, einfach nur so, die Briefmarken, mit einer handgeschriebenen Karte für seinen Sohn.

Was meinen Sie? Wie werden sich die Gespräche zwischen Melanie und dem Geschäftsführer entwickelt haben?

Welche Wirkung hatte diese Aktion?

Wie würde es sich anfühlen, wenn Sie auch eine Melanie in Ihrem Unternehmen hätten?