Sich selbst zu dienen ist eine Entscheidung
Entscheidungen galt es schon immer zu treffen. Heute sind es ein paar mehr als früher, was einzig dem geschuldet ist, dass wir heute mehr Auswahl haben. „Die Qual der Wahl“, wer kennt es nicht. Irgendwie großartig, sollte heutzutage doch nun wirklich für jede und jeden etwas dabei sein, doch manchmal ist es einfach zu viel. Ob im Restaurant, wo eine Speise verlockender klingt als die andere, bis hin zu dem Moment der Wahrheit ob der Investition in Millionenhöhe. Bei diesem zu viel an Optionen kann die Müdigkeit gegenüber der Entscheidungsfreude (sofern überhaupt vorhanden …) schon mal Überhand gewinnen. Die Folgen sind bekannt: Stillstand.
Es gibt zig Theorien, wie Entscheidungen getroffen werden. Alle haben sie ihre Berechtigung.
Doch Entscheidungen werden heute anders getroffen und so manche Theorie kommt jetzt ins Wanken. Schon lange wird nicht mehr von richtigen, sondern von klugen Entscheidungen gesprochen. Diese basieren insbesondere auf unserem emotionalen Erfahrungsgedächtnis: dem Bauchgefühl. Die einen hören innere Stimmen, die anderen sehen eher Bilder vor dem geistigen Auge und andere haben Schmetterlinge im Bauch oder den Druck auf der Brust.
Doch was ist, wenn auf Erfahrungen nicht gebaut werden kann? Wenn es Entscheidungen zu treffen gilt, die wir zuvor so nicht erlebt haben?
Unwichtig oder tragende Säule bei Entscheidungen?
Körper, Geist und Seele im Einklang – das kennen die meisten und vielleicht wird jetzt hier und da die Nase gerümpft oder angenervt eine Augenbraue hochgezogen. Ich setze noch einen drauf: Und was ist mit dem Herz?
Stopp, bevor Sie abschalten: Es geht um ganzheitliche Entscheidungsfindung und die geht uns alle an, die wir verantwortungsvoll entscheiden wollen.
- Anstehende Entscheidung: Wie fühlt sich das körperlich an?
- Anstehende Entscheidung: Was sagt der Verstand dazu? Die Ratio?
- Anstehende Entscheidung: Was meldet der Bauch? Der Instinkt?
- Anstehende Entscheidung: Welche Emotion kommt da hoch?
Diejenige, die jetzt den Mut haben, ganz ehrlich zu sein, haben mit dem Herz und damit den Emotionen gar nicht so ein großes Thema. Das viel größere Thema ist, dass sie keine Antwort auf die Frage finden, wie sich das denn im Körper anfühlt.
Ging mir auch so. Als ich das zum ersten Mal gefragt wurde, blaffte ich meinen Coach erst einmal an, was denn so wichtig daran sei und ich rein gar nichts im Körper fühlen würde. Nachdem ich mir diese „Unfähigkeit“ dann mal direkt selbst verziehen habe, ging es ins Training und was soll ich sagen: War gar nicht so schwer und ist mir heute eine tragende Säule in allen Entscheidungen.
Nicht jede Entscheidung ist eine Wahl zwischen Rot- oder Weißwein
Ein ausgeglichenes Spannungsverhältnis von Emotionalität und Rationalität hilft uns, weise Entscheidungen zu treffen. Lieber Fisch oder Fleisch? Lieber Rot- oder Weißwein? Die meisten Menschen entscheiden das spontan und rein nach Lust und Laune. Und dann gibt es da die Entscheidungen, bei denen das anders aussieht: Die Einstellung der Führungspersönlichkeit. Der anstehende Generationenwechsel.
Manchmal reicht auch das nicht und dann greife ich gerne auf eine Sache zurück, die ich aus dem Bereich Krisenmanagement mitgebe:
Welche Auswirkung hat meine Entscheidung in den nächsten
- 10 Tagen?
- 10 Wochen?
- 10 Monaten?
- 10 Jahren?
Arbeiten Sie mit der Kenngröße, die für Ihre Entscheidungsgröße passt. In Extremsituationen kann das die 1 sein: Welche Auswirkung hat meine Entscheidung in
- einer Stunde?
- einem Tag?
- einer Woche?
- einem Monat?
- einem Jahr?
Ich telefonierte kürzlich mit dem CEO eines Schweizer Unternehmens, der mir sagte, dass er mittlerweile viele Themen mit Hilfe dieser Fragen für sich klärt. Dann, wenn er merkt, dass da Dinge einfach nicht aus seinem Kopf gehen, er sich zu lange damit beschäftigt und dadurch anderes liegenbleibt. Hat dass, worüber er da gerade grübelt und keine Entscheidung treffen kann, in einem Jahr mal so gar keine Bewandtnis für das Unternehmen, fällt es plötzlich ganz leicht.
Und dann passt auch das Spannungsverhältnis von Körper, Geist, Seele und Herz.
Und wie pflegen Sie die?
Dienen Sie sich bitte selbst! Eine der wertvollsten Entscheidungen. Eine Entscheidung für Sie!
Dienen Sie Ihrem Körper, damit er gute Leistung bringen kann.
Dienen Sie Ihrem Geist, damit er sich entwickeln und entfalten kann.
Dienen Sie Ihrer Seele, damit sie sich an schönen Dingen erfreuen kann.
Dienen Sie Ihrem Herzen, damit Sie Ihren emotionalen Taktgeber spüren können und Gefühle intensiver wahrnehmen.
Den Film im Problemkino will niemand sehen
Ausgeglichenheit hin und her: Eine Entscheidung treffen bedeutet Sicherheit aufgeben.
Ist so. Umso bedeutender ist es, dass wir mit uns im Moment der Entscheidung im Einklang sind.
Und sollten Sie am Ende tatsächlich mal sagen: „Sch..., hätte ich doch …“ – wenn Sie sich darüber aufregen wollen, machen Sie das, doch bitte gehen Sie anderen damit nicht auf die Nerven. Gehen Sie zum Schreien in den Keller, haben Sie heißen Sex oder besuchen Sie einen Trommelkurs.
Der Weg raus aus dem Drama: Entscheiden Sie sich bitte, Ihren Sitzplatz im Problemkino sofort wieder zu verlassen. Seit wann wollen Sie Teil des Problems sein?
Und falls Sie doch einmal auf dem Sitz im Problemkino kleben bleiben sollten, dann lesen Sie dort doch mal ein gutes Buch, anstatt dem Schwarz-Weiß-Horrorszenario zu folgen. Ich empfehle „Fakten brauchen Hirn“ – meinen Impulsgeber und persönlichen Wegweiser, der auch bei Entscheidungen hilft.